Wie soll ich meinen alten Vorschlaghammer einstielen und „wie neu“ aufbereiten? In 5 Schritten erkläre ich hier ausführlich, wie das geht. Dazu gibt es am Ende noch ein Video zum Anschauen in dem alle Schritte aufgezeigt werden.

Das Einstielen und viele der Schritte kannst du auch für die Aufbereitung einer schweren Axt oder eines Spalthammers anwenden.

Am Ende muss er halten. Der Holzstiel muss ganz fest im Hammerkopf sitzen.

Schritt 1: Kopf vom alten Stiel lösen

Als Erstes spannst du den alten Vorschlaghammer in einen Schraubstock ein und schlägst einen Schraubenzieher mehrmals von unten ins Auge ein, damit sich der Stiel leichter von Hammerkopf löst. Im Idealfall ist dort ein alter Holzkeil eingeschlagen, den du damit kaputt schlägst.

Dann hämmerst Du den Kopf von allen Seiten mit leichten Hammerschlägen endgültig vom Holzstiel.

WICHTIG: Bevor du den neuen Hammerstiel kaufst, miss bitte genau den Durchmesser des Hammerauges, damit weißt du auch, welchen Durchmesser dein neuer Hammerstiel haben muss.

Das ist der erste Schritt, deinen alten Hammerkopf wieder einer guten Verwendung zuführen zu können. Vielleicht ist das Gewicht des Vorschlaghammers für dich ideal gewesen, um mit viel Schwung zuschlagen zu können. Vielleicht ist es auch ein Erbstück. Es gibt viele Gründe, die für ein Recycling sprechen.

Schritt 2: Blankschleifen des Hammerkopfes

Spanne nun den Kopf ein und schleife das Metall mit einem Winkelschleifer von allen Seiten ganz blank. Bahn und Pinne nicht vergessen, das sieht sonst unprofessionell aus. Dein aufbereiteter Vorschlaghammer soll auch gut aussehen.

Schritt 3: Hammer-Kopf mit Metall-Schutzlack-Lack besprühen

Klebe die Bahn-Schlagfläche sowie die Spitze der Pinne sorgfältig ab. Nun führe eine Schnur durchs Auge und hänge den Kopf an der Decke in Arbeitshöhe auf.

Jetzt besprühe den Hammerkopf mit dem Metall-Schutzlack. Bei passendem Lack ist keine extra Grundierung erforderlich und der Lack ist stoß- und kratzfest.

Es ist immer empfehlenswert bei Lack, insbesondere bei Sprühlackarbeiten eine gute Atemmaske (siehe Sicherheitskleidung für die Baustelle) zu tragen. Hinterher zu Lüften ist auch keine schlechte Idee.

Schritt 4: Holzstiel vorbereiten

Schleife den Stiel noch einmal sorgfältig mit Handschleifpapier glatt. Je nachdem wo du deinen Holzstiel gekauft hast, musst du das mehrmals wiederholen. Im Zweifel musst du dir neues Schleifpapier mit einer feineren Körnung kaufen.

Anmerkung: Der Holz-Stiel muss glatt sein, denn beim Arbeiten mit einem Vorschlaghammer entstehen große (Reibungs-)Kräfte. Raues Holz wird deinen Handinnenflächen nicht guttun.

Säge einen Schlitz in die Mitte, dort wo der Stiel ins Auge kommt. Dort schlägst du später den Holzkeil rein.

Nun Öle den Stiel sorgfältig und mehrmals ein, damit er sich gut anfühlt und lange gegen Wettereinflüsse geschützt ist.

Diese Holzpflege solltest du 3 oder 4 mal wiederholen, weil die gekauften Holz-Stiele sehr trocken sein können. Das Öl zieht teilweise schnell und restlos ins Holz ein. Es dauert ein bisschen bis das Öl gut eingesogen ist. Also habe ein wenig Geduld. Wiederhole das Einölen nach einigen Tagen noch mal. Wenn der Stiel nichts mehr aufnimmt, dann ist alles gut.

Denke aber auch daran, das überschüssige Öl später gut abzureiben, der Hammer soll dir auch nicht aus der Hand gleiten. Du brauchst einen guten Grip.

Wenn du gerne möchtest, kannst du den Hammer-Stiel vor dem Ölen noch mit einer Farbe beizen, damit bekommst du einen ganz originellen Vorschlaghammer eingestielt.

Schritt 5: Vorschlaghammer einstielen

Einstielen Vorbereitung:

Nimm nun den fertig lackierten und wirklich gut getrockneten Hammerkopf. Stecke den Stahl-Kopf oben auf den Stiel und schlage den Stiel mehrmals auf den Boden auf. Der Hammerkopf schiebt sich so von oben den Stiel runter.

Mache das so lange bis der Stiel leicht durchs Auge rausschaut und der Hammerkopf schon ziemlich fest sitzt.

Vorschlaghammer Einstielen – Die Fixierung:

Jetzt schleifst du dir einen kleinen konischen dünnen Holzkeil zurecht. Die gibt es aber auch zu kaufen.
Schleife dir auch eine Hülse zurecht für die Ringverkeilung

Jetzt schlägst Du mit einem Fäustel-Schonhammer den Holzkeil in die vorher angesägte Ritze ein. Wieso mit einem Schonhammer? Der Holzkeil soll beim Reinschlagen nicht zerfasern, sondern sich in das Holz eingraben und den Stiel im Auge etwas weiten, damit er wirklich bombenfest sitzt.

Nun schleife das überstehende ausgefranste Holz mit einem Handbandschleifer am unteren Kopfende ab.

Puste die Schleifspäne ab, damit alles schön sauber ist.

Zuletzt musst du noch die Ringhülse einschlagen. Diese dehnt auch noch mal den ganzen Stiel am Kopf und sorgt dafür, dass sich der eingeschlagene Keil nicht löst. Holz arbeitet nun mal und es dehnt bzw. schrumpft immer wieder ein wenig, abhängig von Kälte, Wärme, Feuchtigkeit etc. (Auch gute Fäustel werden Ring-verkeilt).

Nachdem du den Ring ganz bündig mit einem Metallhammer ins Holz getrieben hast, ist dein „neuer“ Vorschlaghammer fertig mit richtig fest sitzendem Hammerkopf.

Geschafft: Der Vorschlaghammer ist nun wie Neu

Ein ganzes Stück Arbeit, aber dafür hast du deinem alten geliebten Vorschlaghammer wieder neues Leben eingehaucht.